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Projekt SprachCafé im Ohr | SprachCafé Polnisch e.V.

Zum Projekt

Das SprachCafé Polnisch (SCP) ist ein offener Begegnungs- und Lernort für Sprache und Kommunikation, vor allem in Bezug auf die polnische Sprache und wurde 2012 auf Initiative zweier Mütter polnischsprachiger Kinder gegründet. In der Schulzestraße, im ruhigen Pankower Wohnviertel, ist der Verein seit 2018 zuhause. Mit dem Bezug eigener Räumlichkeiten ist es dem Verein gelungen, Angebote über Projektmittel zu finanzieren und seine Netzwerke stets zu erweitern.

Ab 2023 wird das Projekt „SprachCafé im Ohr“ im Rahmen des Partizipations- und Integrationsprogramms des Senats gefördert. Das Projekt geht aus dem gleichnamigen Projekt in Pankow vor, an dem das SPC aktiv beteiligt war. Basierend auf den dort gemachten Erfahrungen in der Beratung von Eltern und Fachkräften zur mehrsprachigen Erziehung und Frühförderung entstand das neue Projekt, das nun in 14 Sprachen Telefonberatung bereithält, sowie FamilienCafés, die als Treffpunkt für Gleichgesinnte zur Förderung von Mehrsprachigkeit dienen.

Das Besondere an dem Projekt ist, dass Beratungssuchende und Teilnehmende der FamilienCafés soweit gestärkt werden, dass sie eigene FamilienCafés initiieren, um das erworbene Wissen in der Beratung bzw. im Rahmen der FamilienCafés in Taten umzusetzen und sich durch den Austausch mit Gleichgesinnten zu stärken.

Die Vision des Vereins ist eine Gesellschaft, in der die Mehrsprachigkeit nicht nur wertgeschätzt, sondern auch familiär sowie institutionell gefördert wird. Um diesem übergeordneten Ziel näher zu kommen, werden im Projekt „SprachCafé im Ohr“ Eltern, und Erziehungsberechtigte, Familienangehörige von Kindern, Pädagogisches Personal, Lehrkräfte, sowie an Mehrsprachigkeit und Interkulturalität interessierte Personen unterstützt.

Wirkungsziele

Die Wirkungsziele des Projekts „SprachCafé im Ohr“ sind in der Wirkungstreppe in der Abbildung dargestellt.

Die Zielerreichung lässt sich mit Indikatoren* überprüfen. Für die Output-Ebene können leicht zählbare Indikatoren wie die Anzahl der erfolgten Beratungen bzw. der Ratsuchenden formuliert werden, die im Rahmen der Projektdokumentation ohnehin erfasst werden.

*Indikatoren sind messbare Eigenschaften zur Überprüfung der definierten Zielerreichung und geben Hinweise darauf, ob bestimmte Ereignisse oder Sachverhalte eingetreten sind.

Die Ziele 1-3 sind noch keine Wirkungsziele im Sinne von Veränderungen bei der Zielgruppe, sondern stellen lediglich die outputs dar. Die Wirkung beginnt erst mit den so genannten outcomes, wo die Zielgruppen ihr Wissen erweitern und/oder ihre Einstellung zur Förderung von Mehrsprachigkeit verändern. Das wird als Zielstufe 4 dargestellt:

  • Zielgruppen erwerben Wissen über konkrete Methoden, fachliche sowie niederschwellige Unterstützungsmöglichkeiten, die Mehrsprachigkeit und Interkulturalität fördern.
  • Zielgruppen sind für die gezielte Förderung von Mehrsprachigkeit sensibilisiert, die sowohl in den Familien als auch in den Institutionen stattfindet.

Wenn die Zielgruppen mit dem erweiterten Wissen ins Handeln kommen, ist die nächste Wirkungsstufe erreicht. Die Zielgruppen werden unterstützt, eigenständig weitere mehrsprachige FamilienCafés zu organisieren und zu gestalten. Diese FamilienCafés dienen als Plattformen für den weiteren Austausch mit Gleichgesinnten, um Erfahrungen zu teilen, neue Kontakte zu knüpfen und wertvolle Informationen auszutauschen. Durch die selbständige Gestaltung dieser Veranstaltungen werden die Teilnehmenden ermutigt, ihre kulturellen Hintergründe und Sprachen zu präsentieren und zu fördern.

Wie lassen sich jedoch die Ziele wie die Sensibilisierung der Zielgruppe oder der Wissenszuwachs überprüfen? Im Falle einer Beratung hat die Beratende in der Regel nicht die Möglichkeit, die Ratsuchenden zu kontaktieren, zumal auch eine anonyme Beratung möglich ist. Es gibt daher in diesem Falle die Möglichkeit, dass die Beraterinnen die Ratsuchenden um Feedback bitten, bspw. sie fragen, was sie aus dem Gespräch „mitnehmen“ bzw. was sie als nächstes unternehmen werden.  Eine weitere Möglichkeit besteht, indem die Teilnehmenden abgefragt werden, ob sie das Beratungsangebot bereits nutzen bzw. aus dem Umfeld der Ratsuchenden die Infos erhalten haben. Auch wie die Teilnehmenden durch den Wissenszuwachs mit Kindern anders umgehen, lässt sich mittels gezielte (teilnehmende) Beobachtung „schätzen. „Schätzen“ weshalb, weil letztendlich die genaue Kausalität zwischen dem Input und Wirkungen nie festgestellt werden kann, sondern die Erkenntnisse oftmals nur Anhaltspunkte liefern.

Im Falle des FamilienCafés besteht allerdings eine besondere Chance, die Veränderungen zu überprüfen und den Fortschritt zu messen, da die Teilnehmenden in der Lage sind, ihre eigenen Treffen zu veranstalten. Die Möglichkeit, die Veränderungen anhand der eigenständigen Organisation von FamilienCafés zu überprüfen, bietet somit eine effektive Methode, um den Erfolg des Projekts zu evaluieren und sicherzustellen, dass die Teilnehmenden selbstbewusster mit Mehrsprachigkeit umgehen und interkulturelle Konflikte konstruktiv bewältigen können.

Eine weitere Ebene der Wirkungsziele „Veränderung der Lebenslage der Zielgruppe“ wird nebst gesellschaftlichem Impact in Klammer gesetzt, weil nur überprüfbare Ziele als solche im Projekt definiert werden.

SprachCafé Polnisch e.V.
Schulzestr. 1
13187 Berlin

Gotenstraße 45
10829 Berlin

E-Mail: kontakt@sprachcafe-polnisch.org
Web: https://sprachcafe-polnisch.org/